Die Flag Football Abteilung der Landshut Black Knights hat Ende März in Kooperation mit Haus Internation eine Camp für Kinder und Jugendliche mit Flucht- und Migrationshintergrund.

Kooperation mit Haus International

Ready-Set-Hut!” – Der kleine Malik flitzt los, rennt um ein rotes Hütchen, dreht sich blitzschnell und schon kommt der Football von Coach Martin Marks angeflogen. Der Bub pflückt ihn herunter – fast wie ein Profi. Er klemmt ihn unter den Arm und läuft weiter. Nicht schlecht, für jemanden, der gerade zum ersten Mal in seinem Leben Football spielt.
Neben Malik tollen an diesem sonnigen Dienstagnachmittag 26 weitere Mädchen und Buben über den Sportplatz hinter der Turnhalle des VfL Landshut-Achdorf. Sie alle haben einen Flucht- und Migrationshintergrund – und Lust am Sport. “Wir mussten keinen Überreden”, sagt Felix Ezeoha lachend, der Leiter der Asylsozialarbeit beim Haus International. “Einer hat seinen Vater schier angefleht, dass er einen Arzttermin verschiebt, weil er unbedingt dabei sein wollte.”

Text und Foto: Simon Kunert (mga) / idowa

Beitrag zur Integration

Eingeladen hat die Kinder der Footballverein Landshut Black Knights. “Wir möchten unseren Beitrag zur Integration leisten”, sagt Jugendleiter Kamil Omozik. Er ging auf das Haus International zu und schlug das Camp vor. “Wir freuen uns sehr”, sagt die dortige Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit, Kristina Kronschnabl. “Der Verein ist wirklich sehr kooperativ und die Kinder kommen sonst nicht zu solchen Möglichkeiten.” Kronschnabl hofft durchaus, dass einige der Kinder zu Vereinsspielern werden. “Vereinssport ist eine sinnvolle Aktivität, es stärkt die soziale Kompetenz und es entstehen Freundschaften.”

Text und Foto: Simon Kunert (mga) / idowa

Flag Football für Kinder und Jugendliche

Über das gesamte Jahr hinweg veranstalten die Black Knights solche Camps während der Ferien. Das nächste wird es noch in den Osterferien geben. Teilnehmen können alle Kinder, die Lust auf den US-Sport haben oder einfach mal nach Abwechslung suchen.

Sie bieten Jugendmannschaften von der U 9 bis zur U16 im sogenannten Flag-Football an. Das heißt, es wird ohne Schutzausrüstung und ohne Tackling gespielt. Gegner kann man stoppen, in dem man ihm eine Flag, also einen befestigten Stofffetzen, vom Gürtel reißt. “Das macht es sehr verletzungsarm”, sagt Omozik. Erst mit der U19 kommt das Tackling, also die Härte ins Spiel. Natürlich freut sich der Jugendleiter über Zuwachs in den Jugendmannschaften. Im Vordergrund steht das bei den Camps aber nicht. “Wir wollen einfach Spaß vermitteln und Football bekannter machen.”

Text und Video: Simon Kunert (mga) / idowa

Die kleinen Sportler am Dienstag kommen aus mehreren Gruppen des Haus International: aus der Hausaufgabenhilfe, der Asylsozialarbeit und aus der Betreuung für ukrainische Kinder. “Für dieses Ferienprogramm haben wir mehrere Gruppen zusammengeholt”, erklärt Kristina Kronschnabl. Dies sei nicht üblich, aber für die Zukunft durchaus häufiger geplant. Die Kinder würden dann nicht in ihren Blasen bleiben, “sondern sich gegenseitig kennenlernen, Freundschaften schließen”.
Aber wie ist es nun mit dem Football? Macht es Spaß? “Ja, mega!!”,brüllen die Kinder und die Betreuer und Coaches lachen. Gut möglich, dass das Camp auch in weiteren Ferien stattfindet.